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Eberraute im Garten pflanzen: Heilkraft, Anwendung & Wohlfühl-Tipps

Eberraute (Artemisia abrotanum), auch unter dem Namen Colakraut bekannt

In diesem Artikel erzähle ich dir, was die Eberraute so besonders macht, wie du sie einfach selbst anbaust und pflegst, und welche köstlichen Rezepte du ganz leicht zu Hause ausprobieren kannst. Außerdem erfährst du, welche heilenden Kräfte in ihren silbrig-grünen Blättern stecken und worauf du achten solltest, damit nichts schiefgeht. Mach dich bereit für eine kleine Kräuterreise voller Duft und Geschmack! 🌿🍹

Was ist Eberraute?

Die Eberraute (Artemisia abrotanum), auch unter dem Namen Colakraut bekannt, ist eine duftende, mehrjährige Pflanze aus der Familie der Korbblütler. Mit ihren silbrig-grünen, fein gefiederten Blättern und dem sanften Aroma erinnert sie an Cola- oder Zitrusnoten. Viele Gärtner schätzen sie nicht nur als optischen Akzent im Kräuterbeet, sondern auch als natürliche Geschmacksquelle für Tees und Sirups.

Botanik und Blüte

Eberraute bildet einen aufrechten, verzweigten Wuchs von bis zu 60 cm Höhe. Zwischen Juli und September zeigt sie ihre zarten, gelblich-grünen Blütenstände, die vor allem Bienen und Schmetterlinge anziehen.

Blütezeit: Juli bis September

Farbe: Gelblich-grün

Bestäuber: Bienen, Schmetterlinge

Ein kleiner Tipp: Die feinen Blätter behalten ihre Farbe und ihren Duft, wenn man sie frühmorgens bei trockenem Wetter erntet.

Eberraute im Garten pflanzen: Heilkraft, Anwendung & Wohlfühl-Tipps

Anbau, Pflege und Vermehrung

Eberraute ist relativ anspruchslos, benötigt aber einen durchlässigen Boden und einen sonnigen, windgeschützten Standort. Staunässe sollte vermieden werden, da sie schnell zu Wurzelfäule führen kann.

Pflege-Tipps

Regelmäßig, aber mäßig gießen – austrocknen lässt die Blätter ihr Aroma verlieren.

Im Frühjahr einen Rückschnitt auf etwa 10 cm über dem Boden vornehmen, um buschiges Wachstum zu fördern.

Vermehrung

Die einfachste Methode ist die Vermehrung durch Stecklinge:

  1. Im späten Frühjahr einen gesunden Trieb abschneiden (ca. 10 cm).

  2. Die unteren Blätter entfernen und den Steckling in feuchte Anzuchterde stecken.

  3. An einen hellen Ort ohne direkte Sonneneinstrahlung stellen, bis sich Wurzeln bilden.

Thema Standort Gießen Schnitt
Boden Durchlässig, humos Gleichmäßig Spätwinter/Frühjahr
Licht Vollsonne bis Halbschatten Mäßig Nach der Hauptblüte
Vermehrung Stecklinge, Teilung Nur bei Trockenheit Frühjahr

Verwendung in der Küche: Rezepte für Sirup & Schnaps

Die würzige Eberraute verleiht Getränken eine ungewöhnliche Frische. Hier zwei einfache Rezepte:

Sirup

500 g Zucker

1 l Wasser

1 Bund Eberraute

1 Bio-Zitrone (in Scheiben)
Alles aufkochen, abkühlen lassen und durch ein feines Sieb gießen. Perfekt für Limonaden und Cocktails.

Schnaps

100 g frische Blätter

500 ml Wodka oder Korn
Blätter in ein Glasgefäß geben, mit Alkohol übergießen und 2 Wochen ziehen lassen. Anschließend filtern und kühl lagern.

Eberraute-Tee: Zubereitung, Wirkung & Nebenwirkungen

Eberraute-Tee ist ein Klassiker bei leichten Verdauungsbeschwerden und wird oft als beruhigend beschrieben. So geht’s:

  1. 1–2 Teelöffel getrocknete Blätter in eine Tasse geben.

  2. Mit 200 ml heißem (nicht kochendem) Wasser übergießen.

  3. 5–8 Minuten ziehen lassen, dann abseihen.

Wirkung:

  • Verdauungsfördernd

  • Leicht krampflösend

Nebenwirkungen: Bei empfindlichen Personen können Magen-Darm-Beschwerden auftreten. Nicht in der Schwangerschaft verwenden.

Heilwirkung und gesundheitliche Aspekte

Zitat Hildegard v. Bingen:
" Und wenn jemand an seinen Gliedern von der Gicht gequält wird, soll er reichlich Eberraute nehmen, reichlich altes Schmalz, etwas Olivenöl und das zusammen in einem Tiegel zerlassen, es dann so heiss auf das Glied, in dem die Gicht wütet, auftragen und mit einem Tuch verbinden und festziehen. Das soll man oft in dieser Weise tun, und die Gicht wird dort nachlassen."

Schon Hildegard von Bingen nutzte die Eberraute wegen ihrer verdauungsfördernden und krampflösenden Eigenschaften. Enthalten sind ätherische Öle, darunter Cineol und Thujon, die für den typischen Geruch sorgen. Menschen mit Allergien gegen Korbblütler sollten vorsichtig sein.

Zubereitung: Eberraute in einem kleinen Topf erwärmen und auf die schmerzenden Gelenke auftragen.

Anwendung: Gicht und Rheuma

Verwechslungen und Sicherheitshinweise

Die Eberraute darf nicht mit giftigen Artemisia-Arten wie Beifuß oder Wermut verwechselt werden.

Eberraute-Blätter: feinfiedrig, silbrig

Wermut: dicker, mattgrau, aromatisch bitter

Ein kurzer Geruchstest kann helfen: Eberraute duftet frisch-zitronig, andere Sorten eher herb-bitter.

Eberraute richtig kaufen und lagern

Wenn du Eberraute kaufen möchtest, achte auf gesunde, kräftige Pflanzen oder zertifiziert getrocknete Blätter (Tea-Qualität). Getrocknetes Kraut bewahrt man am besten in luftdichten Gläsern, dunkel und trocken, so bleibt das Aroma bis zu einem Jahr erhalten.

Fazit

Die Eberraute ist ein echtes Multitalent: Von ihrem lieblichen Duft im Kräuterbeet über die vielfältigen Anwendungen in Tee, Sirup und Schnaps bis hin zu ihren wohltuenden, verdauungsfördernden Eigenschaften – sie überrascht dich immer wieder aufs Neue. Mit ein wenig Pflege und dem richtigen Standort wird sie nicht nur zu einem dekorativen Blickfang, sondern auch zu deinem persönlichen Aromawunder im Garten oder auf dem Balkon.

Probier dich ruhig an den vorgestellten Rezepten und Zubereitungen aus und entdecke, wie vielseitig dieses silbrig-grüne Kraut deinen Alltag bereichern kann. Egal, ob du einen entspannenden Abendtee genießen oder einem erfrischenden Getränk das gewisse Etwas verleihen möchtest – die Eberraute ist bereit, dich auf deiner kleinen Kräuterreise zu begleiten. Viel Freude beim Pflanzen, Genießen und Experimentieren! 😊🌱

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