Unscheinbar, wild und voller Heilkräfte 🌿
Zwischen schattigen Hecken, in Mauerritzen oder im eigenen Garten wächst ein Kraut, das leicht übersehen wird – das Ruprechtskraut. Für viele ist es ein „Unkraut“, für andere ein echter Heilbegleiter. In der Volksheilkunde wurde es über Jahrhunderte geschätzt – heute entdeckt man es langsam wieder neu.
Was ist Ruprechtskraut?
Ruprechtskraut (Geranium robertianum) gehört zur Familie der Storchschnabelgewächse. Mit seinen fein geschlitzten Blättern, den kleinen rosa Blüten und einem leicht würzigen, fast scharfen Geruch (daher auch der Name „stinkender Storchschnabel“) ist es leicht zu erkennen – wenn man einmal weiß, worauf man achten muss.
Die Pflanze wächst wild, ist heimisch in ganz Europa und gedeiht besonders gut an halbschattigen Plätzen mit feuchtem Boden.
Heilwirkung: Was kann das Ruprechtskraut?
Das Kraut wird traditionell bei folgenden Beschwerden eingesetzt:
- Entzündungen der Haut (z. B. als Umschlag bei Wunden oder Ekzemen)
- Magen- und Darmbeschwerden
- leichte Durchfälle
- Blutreinigung
- Erkältungssymptome (in Kombination mit anderen Kräutern)
Seine Inhaltsstoffe – darunter Gerbstoffe, ätherische Öle und Flavonoide – wirken zusammenziehend, entzündungshemmend und entgiftend.
In der Naturheilkunde heißt es oft: Ruprechtskraut bringt wieder „Ordnung in den Fluss der Körpersäfte“.

Ist Ruprechtskraut essbar oder giftig?
Ruprechtskraut ist nicht giftig, aber sein starker Eigengeschmack macht es nicht gerade zum Küchenliebling. In kleinen Mengen kann es jedoch als Wildkraut roh oder gedünstet gegessen werden – zum Beispiel fein gehackt im Kräuterquark oder Salat.
Tipp: Die jungen Blätter im Frühling sind milder und besser geeignet als ältere, stark duftende Pflanzenteile.
Ruprechtskraut-Tee: Zubereitung und Anwendung
Zutaten:
- 1–2 TL getrocknetes oder frisches Ruprechtskraut
- 250 ml heißes Wasser
Zubereitung:
Mit heißem Wasser übergießen, 10 Minuten ziehen lassen, abseihen und schluckweise trinken.
Anwendung:
- bei Magen-Darm-Beschwerden
- zur inneren Reinigung
- als Gurgellösung bei Entzündungen im Mundraum
Der Geschmack ist eher herb – wer mag, kann den Tee mit Honig oder Fenchel verfeinern.
Ruprechtskraut kaufen oder selbst sammeln?
Du kannst getrocknetes Ruprechtskraut in gut sortierten Apotheken oder Online-Kräuterläden kaufen. Wer es selbst sammeln möchte, sollte sichergehen, das Kraut richtig zu bestimmen, da es mit anderen Storchschnabelarten verwechselt werden kann.
Ideal ist die Ernte vor oder während der Blütezeit (Mai bis August), am besten an einem trockenen Vormittag.
Fazit:
Ruprechtskraut ist ein echtes Wildkraut mit Charakter – kräftig im Geruch, wirksam im Einsatz und völlig unterschätzt in seiner Wirkung. Wer sich auf seine Stärke einlässt, entdeckt ein altes Heilkraut neu – mitten im eigenen Garten 🌺